Im vergangenen Herbst überraschte uns die Kreisverwaltung mit den neuen Zahlen der Einwohnermeldeämter für die Bedarfsplanung der Kindertagesstätten. Entgegen dem viel beschrieenen demographischen Wandel steht uns in den nächsten Jahren ein kräftiges Wachstum der Kinderzahlen ins Haus. Bisher können wir in unserem Kindergarten 63 Plätze anbieten, aber die Berechnungen der Kreisverwaltung gehen für das Jahr 2018 von einem Bedarf von bis zu 118 Plätzen aus. Das kann auch nicht mehr durch ein Ausweichen nach Willmenrod aufgefangen werden, zumal die meisten Eltern und auch die Kommunen natürlich die Unterbringung in unserem Kindergarten vorziehen.
Der Bedarfsplan für unseren Kindergarten weist also für unseren Kindergarten zwei zusätzliche zu den bereits bestehenden drei Gruppen aus. Die Frage ist allerdings, wo wir die Gruppen einrichten sollen. Das jetzige Gebäude ist mit den drei Gruppen proppenvoll und es ist weder vom Gesetz erlaubt noch pädagogisch sinnvoll, noch mehr Kinder hinein zu pferchen.
Der einzig sinnvolle Weg scheint der Bau eines neuen Gebäudes für zwei Gruppen im Bereich des Spielplatzes des Kindergartens zu sein. Es wurde zwar auch über eine Aufstockung des alten Gebäudes und über einen Ausbau des Schwesternhauses nachgedacht, aber sowohl des Zuschnitt der bestehenden Gebäude als auch die Bausubstanz würde eine solche Lösung viel zu teuer, wenn nicht gar unmöglich machen.
An einem Neubau scheint also kein Weg vorbei zu führen. Allerdings fördert die Landeskirche schon seit Jahren nicht mehr die Einrichtung von neuen Kindergartengruppen. Das ist zwar bedauerlich, aber durch die schwindenden Mitgliederzahlen und das sinkende Kirchensteueraufkommen unvermeidlich, zumal die Kirche kostendeckend arbeiten muss, also nicht wie der Staat astronomische Schuldenberge auftürmen darf. Hier müssen dann also nach dem Subsidiaritätsprinzip die Kommunen in die Bresche springen.
Die Bürgermeister der drei Ortsgemeinden Winnen, Gemünden und Berzhahn, Jürgen Simon, Dietmar Wolf und Markus Hof sind sich allerdings mit der Kirchengemeinde einig geworden, dass es besser ist, die zwei neuen Gruppen in den bereits bestehenden Kindergarten zu integrieren, als eine ganz neue, eigene Einrichtung zu gründen.
Der Zeitplan wird sehr eng, denn damit wir noch in den Genuss von Fördermitteln des Landes kommen können, muss der Bau bis Ende 2017 fertig sein. Wir hoffen jedoch um der Kinder willen, dass wir das Rennen gegen die Uhr gewinnen können.